Der Wissensschatz dieser ganzheitlichen Heilkunst geht zurück auf die Zeit um 2600 v.Chr., die Zeit von Huangi, dem Gelben Kaiser. Sie hat sich natürlich in diesem langen Zeitraum stets weiterentwickelt. Grundlegendes jedoch, wie die Puls- und Zungendiagnose und vor allem die ganzheitliche Betrachtung des Menschen, sind gleichgeblieben. Die Chinesische Medizin lehrt uns, dass der Mensch geprägt wird durch seine Umgebung; Änderungen, seien sie sozialer, emotionaler oder auch klimatischer Natur, fordern ihn und seine Gesundheit heraus. Anderseits durchläuft der Mensch im Laufe seines Lebens verschiedene Zyklen, die eine entsprechende Anpassung seiner Lebensweise verlangen, was nicht immer gelingt. Wesentlich dabei ist das Konzept der Lebenskraft Qi, welche in uns fliesst. Ist dieser Fluss harmonisch und im Einklang mit der Umgebung, bedeutet dies Gesundheit; fliesst Qi nicht in der richtigen Weise, können je nach Disposition die unterschiedlichsten Beschwerden auftreten: Verdauungsprobleme, depressive Verstimmung, Schlafstörungen, Migräne etc.
Altersbedingt kann es auch zu Augenerkrankungen kommen, die unter Umständen auf herkömmliche Behandlung nicht ansprechen oder Unverträglichkeit hervorrufen.
Ein Symptom wird in der TCM nicht als losgelöstes Phänomen behandelt. Es ist ein Aspekt des gesamten Menschen, dessen Energiehaushalt aus dem Gleichgewicht geraten ist. Bei der Therapie bemüht sich die Chinesische Medizin um eine ausgewogene Behandlung von Körper, Geist und Seele. Das Behandlungsziel ist daher immer, den Ursprung des Ungleichgewichtes zu finden und die Balance wieder herzustellen.
Die Chinesische Medizin erlaubt somit auch den therapeutischen Zugang bei unspezifischen und multiplen Symptomen, für die in der westlichen Medizin ein wirksamer Ansatz oft fehlt.
Natürlich kann sie auch prophylaktisch zur Unterstützung und Förderung der körpereigenen Heilkräfte eingesetzt werden, u.a. zur Unterstützung bei verminderter Abwehrkraft, zur Heuschnupfen-Prophylaxe oder als Begleittherapie vor und nach Operationen.
Anerkannterweise ist die westliche Medizin die Methode der Wahl bei akuten Beschwerden und traumatischen Ereignissen. Hier kann die Akupunkur eher als komplementäre, unterstützende Therapie zum Einsatz kommen. Oft geht es also nicht um ein Entweder-Oder, sondern um ein Sowohl-Als auch.
Meine langjährige Erfahrung (seit 1993) und die zahlreichen Weiterbildungen und praktischen Tätigkeiten im In- und Ausland erlauben mir heute, aus einem breiten Spektrum von verschiedenen Therapieformen jeweils die geeignetsten anzuwenden.
Als wertvolle Ergänzung zur chinesischen Akupunktur hat sich mir im Laufe der Zeit der japanische Weg der Akupunktur eröffnet. Dieser ist inzwischen zu einem wichtigen Bestandteil meiner Arbeit geworden. Unter anderem erlaubt er zusätzliche Diagnosemöglichkeiten und eine subtile, d.h. praktisch schmerzlose Nadeltechnik.